Weiterhin starkes Wachstum in den USA, deutliche Verlangsamung in Europa und Japan sowie ansteigende Risiken

06. August 2018
-IAM, News

Hugues Chevalier, Economist

Im zweiten Quartal blieb das weltweite Wachstum kräftig, hauptsächlich dank den USA und den Emerging Markets in Asien. Aber es handelt sich um ein trügerisches Bild. In der Tat wurde die Wachstumsspitze schon im zweiten Halbjahr 2017 erreicht. Dies wird durch die PMI-Umfragen seit Jahresbeginn bestätigt. Wir stellen daher die Hypothese auf, dass sich die Aktivität im zweiten Halbjahr verlangsamen wird, auch in den USA. Diese Abschwächung dürfte sich ab Ende dieses zweiten Halbjahres noch weiter verstärken. Verschiedene Faktoren stützen dieses Szenario. Das Erste ist der schnelle Anstieg der Inflation, unter anderem in den USA. Die direkte Konsequenz dieses Anstiegs ist steigende Zinsen, welches Konsumenten und Investoren benachteiligen dürfte. Dann könnten die von den USA initiierten Spannungen im Handel diesen ins Schleudern bringen. Obwohl die den neuen Steuern unterstellten Importe marginal im Betracht des weltweiten Handels sind, ist es schwer abzuschätzen, welche Auswirkungen die Gegenmassnahmen und ihre indirekten Konsequenzen haben werden. Insgesamt dürfte das BIP der OECD Länder dieses Jahr um 2.4% wachsen (verglichen mit 2.2% 2017), bevor es sich 2019 auf 2.1% verlangsamt. Die Entwicklung des BIP in den Emerging Markets dürfte ähnlich sein, mit einem Wachstum von 5.3% dieses Jahr und einer kleinen Abschwächung auf 5.2% in 2019. Diese Prognose zeigt unser zentrales Szenario. Aber die Wahrscheinlichkeit eines pessimistischeren Szenarios hängt von sich erhöhenden Risiken bezüglich ansteigender Zinsen in den USA und dem Handelskrieg ab.

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