04. July 2017 -IAM
Daniel Pfund, Senior Financial Analyst, Fund Manager
Das Hauptziel der europäischen Zentralbank (EZB) ist die „Preisstabilität“. Für die EZB bedeutet dies, konkret, steigende Preis von rund, aber unter, 2% pro Jahr.
Wie sieht es in der wirtschaftlichen Realität aus? Die von Eurostat gelieferten Zahlen zeigen eine allgemeine Inflation (auf Englisch „headline“ genannt), wie auch andere Inflationswerte, unter anderem ohne Energiekosten, Nahrung, Alkohol und Tabak („core“).
Die headline Inflation ist viel volatiler, vor allem wegen des Rohöls (welcher 9.5% des Indexes ausmacht). Darum gilt es die „core“ Inflation zu beobachten, denn auf diese kann die EZB einen Einfluss nehmen. Es ist auch die „core“ Inflation die uns ermöglicht uns ein Bild über die Gesundheit der Wirtschaft zu machen.
Bei diesen Bedingungen, scheint es sicher, dass die EZB seine Ziele noch nicht erreicht hat. Daher wäre es verfrüht, das sie ihren monetären Stimulationsplan aufhört. Daher dürfte ihr Programm von Anleihekäufe (Staats- aber auch Unternehmensanleihen) bis mindestens bis Ende 2017 fortgeführt werden. Dies dürfte dazu führen, dass die Zinsen weiterhin niedrig bleiben, im Gegensatz zu unseren Erwartungen von Anfangs Jahr.