24. July 2017 -IAM, News, Gestion de fonds
Erika Mesmer, Client Relationship Manager
Virtuelle Währungen, Robo-advice, Blockchain, Big data – alles Begriffe die wir regelmässig in den News sehen und die sehr bald Teil unseres tägliches Leben sein werden. Die Stadt Zug hat zum Beispiel diesen Monat angekündigt, dass sie eine digitale Identität für ihre Bürger einführen will, welche auf der Blockchaintechnologie basiert.
Unter der Bezeichnung Fintech finden sich alle Finanzaktivitäten wieder, die sich neue Technologien zum Nutzen machen. Hier eine kleine Auswahl:
Blockchain: Diese Technologie, durch ihre Offenheit gekennzeichnet, ist eine dezentralisierte Datenbank, welche Informationen in Ketten von Datenblocks zusammenstellt. Da die Daten nachträglich nicht geändert werden können, wird diese Technologie als sicher betrachtet. Die meistgekannte Anwendung dieser Technologie ist die kryptographische Währung Bitcoin. Neben virtuellem Geld wird diese Technologie auch als offizielles Register benutzt, zum Beispiel für Identität (siehe Zug) oder als Grundbuch.
Big data: Das Sammeln und Analysieren von grossen Volumen an Daten. Das Ziel kann z.B. sein, Kundentransaktionen zu analysieren und auf statistischen Methoden basierend, eine Prognose zu möglichen zukünftigen Wünschen und Verhalten des Kunden zu erstellen. Es kann auch genutzt werden um Kunden zu segmentieren und Produkte und Dienstleistungen zu personalisieren.
Robo-advise: Eine andere kontroverse Anwendung der FinTech ist das automatisieren von Anlageentscheide und Vermögensverwaltung. Ein Beispiel sind Plattformen wo ein potentieller Investor Informationen einfügen kann, um ein Risikoprofil zu erstellen. Algorithmen werden dann mögliche Investments berechnen. Wer will jedoch einem Roboter sein Vermögen anvertrauen?!
Crowdfunding: Alternative Form um Projekte zu finanzieren, mit dem Ziel viele Leute zu finden, die dabei mithelfen. Oft online organisiert, kann die Finanzierung durch Spenden, Darlehen oder sogar Beteiligungen erfolgen, in welchem Falle der Investor am Unternehmen und seinen Gewinnen teilhat.
Zahlungsverkehr: Neue Technologien, wie kontaktloses Zahlen, Zahlen mit dem Smartphone oder via Internet sind ein grosser Anteil der FinTech.
Dies sind ein paar Beispiele von Anwendungen, die unser Leben beeinflussen. Da viele dieser Anwendungen auch die Entgegennahme von Geldern von Kunden/Leuten mit sich zieht, unterliegen diese Aktivitäten auch dem Bankengesetz. Damit der Schweizer Finanzplatz wettbewerbsfähig bleibt, werden die Gesetze bezüglich FinTech angepasst, mit dem Ziel, regulatorische Anforderungen zu senken und die Rechtssicherheit zu erhöhen.
Nennenswert ist auch die Tatsache, dass die Schweiz beschlossen hat, keine Regeln per spezifisches Geschäftsmodel zu erstellen, da Innovation schnell voranschreitet und die Gesetzgebung immer einen Schritt hinterher hinken würde. Die Schweiz hat darum, im Gegensatz zu anderen Finanzmärkten, beschlossen, einen Ansatz nach Art der Aktivität zu wählen, und verschiedene Kontrollebenen einzuführen. Alle Teilnehmer, ob aus traditionellen Geschäften oder neue FinTech, unterliegen den gleichen Regeln.
Die nächste gesetzliche Änderung, welche diesen Ansatz klar verdeutlicht, ist die Änderung der Verordnung für Banken, welche am 1. August in Kraft tritt. Die Regeln für entgegengenommene Einlagen werden geändert und ermöglichen, kleinen/neuen Unternehmen Einlagen bis zu einer Höhe von einer Million Schweizer Franken entgegen zu nehmen, und dies, ohne weitere Anforderungen erfüllen zu müssen.
Und wie beeinflusst die FinTech IAM? Nein, wir werden unsere Analysten nicht durch Algorithmen ersetzen und wir bleiben unserer fundamentalen Überzeugung treu, dass der Mensch immer noch die besten Anlageentscheide trifft. Wir verfolgen jedoch die Entwicklungen in diesen neuen Technologien, da sie eine grosse Auswirkung auf existierende Unternehmen haben und neue interessante Investmentmöglichkeiten bieten werden.