20. February 2017 -IAM
Hugues Chevalier, Ökonom
Die jüngsten konjunkturellen Indikatoren legen eine Beschleunigung des weltweiten Wachstums nahe. In den Ländern der OECD wird die Binnennachfrage durch einen verbesserten Arbeitsmarkt (USA und Europa) gestärkt. Dieses Szenario ist steigenden geopolitischen Risiken ausgesetzt. In der Tat wird in den USA die vorgesehene Steuersenkung für die Unternehmen und die Haushalte kurzfristig das Wachstum stützen. Aber mittelfristig werden die Massnahmen zum angekündigten Protektionismus bezüglich der Importprodukte aus den Emerging Markets (Mexiko, China, usw.) sowohl diese Länder wie auch die US-amerikanischen Haushalte belasten. Das Risiko besteht, dass Vergeltungsmassnahmen vorgenommen werden, welche zu einem allgemeinen Rücklauf des weltweiten Handels führen könnten – in einem Umfeld, wo dieser sich noch nicht von der Krise 2008 erholt hat. In den Emerging Markets ermöglicht der Wiederanstieg der Rohstoffpreise einigen Ländern (Russland und Brasilien) dieses Jahr, die Rezession hinter sich zu lassen. Ausserdem helfen die Stützungsmassnahmen für das Wachstum in China die Aktivität im ganzen asiatischen Raum. Insgesamt sollte das weltweite Wachstum ansteigen, dieses Jahr auf 3.4% und 3.6% in 2018. Daher gehen wir auch davon aus, dass die Wirtschaftstätigkeit auch in Europa und der Schweiz ansteigen sollte.