18. September 2017 -IAM, News
Daniel Pfund, Senior Financial Analyst, Fund Manager
Beim letzten Treffen der Europäischen Zentralbank (EZB), haben die Ratsmitglieder ihre Prognose für das Wachstum der Eurozone erhöht. Die EZB geht davon aus, dass diese 2017 um 2.2% zulegt (gegenüber 1.9%). Gleichzeitig senkt sie die Inflationsperspektiven 2018 auf 1.2% (vorher 1.3%) und auf 1.9% für 2019 (1.6%). Diese Senkung der Inflationserwartungen kommt jedoch hauptsächlich vom steigenden Euro, welches es ermöglicht, Deflation zu importieren. Der sich stärkende Euro bleibt jedoch ein Grund zur Sorge für die EZB, denn europäische Exporte werden in Zukunft weniger wettbewerbsfähig sein.
Die EZB hat ihre Zinsen unverändert gelassen, hat jedoch nichts bezüglich eines Stopps der Anleihenkäufe kommuniziert. Die EZB hat nur bestätigt, dass die aktuellen Käufe, von rund 60 Milliarden Euro per Monat, bis mindestens Ende Jahr fortgeführt werden. Sie hat auch das Ziel der Käufe wiederholt: dass die Inflation wieder steigt. Sollte diese weiter sinken, wäre die EZB bereit, noch mehr Anleihen zu kaufen. Die Zinsen stehen daher nicht vor einem Anstieg.