Vuelta a España – 6. Etappe – Larry Warbasse «Ich verbrauchte zu Beginn der Etappe viel Energie als ich in die Spitzengruppe wollte. Energie, die mir am Ende fehlte, um bei Froome und all den anderen zu bleiben»

28 August 2015

IAM Cycling

Vuelta Spagna 2015

Spanien ist in jedem Fall rücksichtslos. Die anspruchsvollen Ankünfte erlauben es den Fahrern nicht, das Ganze etwas ruhiger anzugehen. Wie schon fast üblich in Andalusien musste auch heute erneut kurz vor dem Ziel eine steile Rampe mit bis zu zwanzig Steigungsprozenten absolviert werden. Eine Etappe also, bei der man Ausdauer, Power und Kletterqualitäten zu gleich brauchte, wenn man am Ende als Sieger dastehen wollte. Eine Etappe, die für Esteban Chaves (Orica-GreenEDGE) wie geschaffen war. Der Kolumbianer gewann 5 Sekunden vor Dan Martin (Cannondale-Garmin) und Tom Dumoulin (Gian-Alpecin). Dank seiner Leistung und den Bonussekunden gelang es Chaves, das rote Führungstrikot wieder zurückzuerobern.

Vuelta Spagna 2015

Bei IAM Cycling sah der Plan heute Morgen vor, dass man den Sprung in die Spitzengruppe schaffen will. Ein Plan, der erneut nicht aufging. Die Schweizer Profimannschaft wollte heute auf Lawrence Warbasse setzen. Am Ende erreichte dieser das Ziel nur 37 Sekunden hinter dem Tagessieger und entsprechend zufrieden zeigte sich der Amerikaner und auch seine Mannschaft am Ende des Tages.

Vuelta Spagna 2015

Darin liegt sicherlich eine der Stärken der Schweizer Mannschaft hier an der Vuelta. Ohne einen klaren Leader ist man hier angereist und so kann die Teamstrategie von Tag zu Tag neu angepasst werden. Mit verschiedenen Fahrern will man hier glänzen und IAM Cycling kann auf der Erfahrung von Sylvain Chavanel und Jérôme Coppel aufbauen. Allerdings ist man auch in der Lage mit einem anderen Fahrer zu überraschen. Und das war der Plan für den heutigen Donnerstag mit Larry Warbasse. „Die Etappe war sehr nervös weil jeder in die Spitzengruppe wollte“, erzählt Warbasse, der aus Michigan kommt. „Und wie es normalerweise bei Grand Tours üblich ist, wenn jeder in die Spitzengruppe will, erreichten wir auch heute zu Beginn ein sehr hohes Tempo. In der ersten Rennstunde waren wir mit verrückten  km/h unterwegs.”

“Wir hatten alles gemacht, um es in die Gruppe zu schaffen und bei einigen Versuchen waren wir auch tatsächlich dabei. Sylvain Chavanel schaffte es mit ein paar Fahrern doch die Gruppe wurde ziemlich schnell wieder gestellt. Wir haben wirklich einen guten Job gemacht. Als sich dann eine Gruppe definitiv absetzen konnte, sagte der sportliche Leiter, dass die Mannschaft im Finale für mich arbeiten würde. Gestern sah ich das Profil des heutigen Finales und da wusste ich, dass es relativ technisch und steil werden würde. Für mich war es etwas überraschend, dass das Team auf mich gesetzt hatte, aber ich hatte entsprechend alles gegeben. Die Jungs haben einen fantastischen Job gemacht. Jérôme Coppel platzierte mich am Fuss der Steigung und ich war 400 Meter vor dem Ziel vorne mit dabei. Das war perfekt. Schlussendlich erreichte ich das Ziel 37 Sekunden hinter dem Sieger und bin zufrieden mit dem, was ich gezeigt habe. Ich verbrauchte zu Beginn der Etappe viel Energie als ich in die Spitzengruppe wollte. Energie, die mir am Ende fehlte, um bei Froome und all den anderen zu bleiben. Natürlich hätte ich das Ziel lieber 37 Sekunden früher erreicht aber die Zeichen stehen dennoch gut und ich bin zuversichtlich für die Zukunft.“

Auch die sportlichen Leiter des Teams waren mit der geleisteten Arbeit des Teams zufrieden. „Wir sind glücklich mit dem, was wir heute geleistet hatten. Auch wenn wir es nicht in die Spitzengruppe geschafft hatten, wie wir es zunächst heute Morgen geplant hatten. Unsere Jungs haben gut gearbeitet“, erklärt Eddy Seigneur, der zusammen mit Mario Chiesa als sportlicher Leiter im Einsatz ist. „Da in der Spitzengruppe ein Kandidat für das Gesamtklassement dabei war, war deren Versuch schon früh zum Scheitern verurteilt. Und hinsichtlich des letzten Anstieges hatten uns unsere Betreuer zum Glück informiert, dass es Rampen mit bis zum 20% dabei hatte. Entsprechend änderten wir während der Etappe die Art, wie wir arbeiteten. Am Schluss zählten wir auf Lawrence Warbasse und er hat sich mit seinen Möglichkeiten sehr gut geschlagen. Man kann wirklich sagen, dass er mit einem ehrenvollen Resultat rausgekommen ist.“

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