Vuelta a España – 4. Etappe – Thomas Degand «Ich will nicht sagen, dass das Schwierigste gemacht ist, wenn man gut platziert in einen Aufstieg startet, aber es ist auf jeden Fall eine gute Voraussetzung für den weiteren Rennverlauf»

25 August 2015

IAM Cycling

Vuelta Spagna 2015

Die typisch weissen Dörfer in Andalusien sind sehr schön anzusehen, die Strassen dahin aber oft steil und schwer. Ähnlich präsentierte sich das heutige Etappenziel in Vejer de la Frontera und die aktuelle Hitze machte das Finale noch etwas anspruchsvoller. Tönt also ganz nach einem Finale, welches Alejandro Valverde (Movistar) wie angegossen passt. Vor einigen Monaten gewann er an der Mur d’Huy ein ähnliches Finale und auch heute wurde er seiner Favoritenrolle gerecht. Die letzten Meter des heutigen Anstiegs hatten bis zu 15 Steigungsprozente und so war der spanische Meister nicht zu schlagen. Er setzte sich vor Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) und Daniel Moreno (Katusha) durch. Esteban Chaves (Orica GreenEdge) zeigte sich auch heute ganz vorne präsent und verteidigte so das rote Trikot des Gesamtführenden problemlos. Bei IAM Cycling konnte man heute im Finale in der andalusischen Stadt nicht wie gewünscht ganz vorne mithalten. Enttäuscht schaut die Schweizer Mannschaft nach vorne und hofft auf andere Möglichkeiten, sich bei dieser Vuelta noch in Szene zu setzen.

Vuelta Spagna 2015

Die letzten fünf Kilometer der heutigen vierten Etappe waren nicht ideal für einen Grosskampf des gesamten Feldes. Die engen Strassen, die scharfen Kurven und der steile Anstieg hoch zur Ziellinie sorgen von alleine für eine Selektion. Thomas Degand von IAM Cycling erklärte, wie er das Finale erlebt hatte. „Die Etappe war lang, führte über 210 Kilometer und zwischendurch war eine Spitzengruppe mit bis zu 14 Minuten Vorsprung vorne. All dies sorgte dafür, dass vor allem der zweite Teil der heutigen Etappe sehr schnell wurde.”

“Und als wäre alles nicht schon hart genug gewesen, stand am Ende auch noch dieser sehr steile Schlussanstieg auf dem Programm. Eine gute Positionierung war wichtig. Und entsprechend war es ein harter Kampf, bevor es in die Steigung rein ging. Denn eine gute Position wollten alle Teams und so war es richtig schwer, dies optimal zu erreichen. Ich will nicht sagen, dass das Schwierigste gemacht ist, wenn man gut platziert in einen Aufstieg startet, aber es ist auf jeden Fall eine gute Voraussetzung für den weiteren Rennverlauf. Als der Anstieg begann, wurde das Feld in Teile gesplittet und ich versuchte, mein Tempo durchzubringen. Ich habe gute Beine und fühlte mich von Tag zu Tag besser. Das ist für mich ein gutes Omen für den Rest dieser Vuelta.“

Eddy Seigneur, der bei IAM Cycling zusammen mit Mario Chiesa als sportlicher Leiter im Einsatz ist, schaut ebenfalls hoffnungsvoll auf die kommenden Etappen: „Wir hatten heute Morgen bei der Besprechung abgemacht, dass wir jemanden in der Spitzengruppe haben wollen. Denn die heutige Etappe bot sich richtiggehend an für eine gute Gruppe“, erklärt der sportliche Leiter. „Doch schlussendlich ist es uns nicht gelungen. Entsprechend setzten wir im Finale auf Vicente Reynes gesetzt, doch der Schlussanstieg präsentierte sich sehr viel schwieriger als ich gedacht hatte. Zu diesem Schluss sind auch viele andere Teams gekommen. Nun sind wir natürlich ein wenig enttäuscht. Allerdings gibt es noch genügend andere Etappen, wo wir uns an der Spitze in Szene setzen können. Am Ende waren wir von dieser Steigung nicht überrascht, denn die Steigungen sind ja jeweils im Roadbook deklariert. Die Steigungsprozente wiesen aber bereits im Vorfeld darauf hin, dass es zu keinen Massensprint kommen würde. Der Beweis dafür lieferte schlussendlich die Rangliste. Sämtliche grossen Favoriten sind darin im vorderen Teil zu finden.“

Loading...