24 August 2015
IAM Cycling
Man könnte meinen, dass IAM Cycling das ganze Pech auf einmal hatte. Nachdem die Mannschaft am Sonntag die erste Rolle in einem katastrophalen Szenario gespielt hatte, zeigte die Schweizer Mannschaft sein Trikot heute erneut. Doch diesmal im erfreulichen Sinne an der Spitze des Rennens. Sylvain Chavanel präsentierte sich heute nur einen Tag nach dem rabenschwarzen Sonntag während einem Grossteil der Etappe in der Spitzengruppe des Tages. Getreu dem Geist von IAM Cycling wurde die offensive Fahrweise des französischen Radprofis an diesem heissen Montag auf den Strassen nach Malaga mit dem Preis des kämpferischsten Fahrers belohnt. Die Schweizer Mannschaft zeigte sich präsent und wollte auch im Finale mitspielen. Doch im Endspurt war Peter Sagan (Tinkoff – Saxo) für alle Gegner zu stark. Vicente Reynes erreichte den neuen Etappenrang und war nahe am 161. Podestplatz seit der Teamgründung 2013 dran.
Der mallorquinische Fahrer hat in Spanien schon oft gute Leistungen gezeigt. Zweimal wurde er bei der Vuelta schon Etappenzweiter (2011 und 2014) und daran möchte Vicente Reynes ei der aktuellen Spanien-Rundfahrt anknüpfen. Bevor man aber über den Sieg nachdenken kann, muss man sich Stück für Stück nach vorne kämpfen, wie der spanische Profi selber sagt: Ich muss zugeben, der Sprint heute auf der dritten Etappe war etwas zu schwer für mich. Es war sehr schnell und das Feld stark in die Länge gezogen. Das brauchte sehr viel Kraft um dabeizubleiben. Das Profil der morgigen Dienstagsetappe passt mir da schon eher. Heute im Sprint mitzumischen war aber ein guter Weg, mich wieder an den harten Wettkampf zu gewöhnen und das gute Gefühl wieder zu finden.”
“Ich fühle mich gut und bin sehr motiviert, hier in Spanien für ein schönes Resultat zu sorgen. Wir hatten am Sonntag wirklich grosses Unglück erlitten und ich hoffe von ganzem Herzen, dass wir dieses Unglück in den kommenden Tagen in einen Erfolg ummünzen können.
Tollkühnheit ist auch eine Charaktereigenschaft von IAM Cycling. Nach dem gestrigen harten Rückschlag will die Mannschaft von Michel Thétaz nun Revanche nehmen auf den spanischen Strassen, wie Eddy Seigneur erklärt, der zusammen mit Mario Chiesa als sportlicher Leiter im Einsatz ist. Stürze sind ein Teil des Radsports und wir wollen uns nun nicht rächen sondern einfach präsent zeigen. Wir sind hier zur Vuelta gekommen, um jeden Tag offensiv zu sein. Unsere Pläne haben sich nach der Aufgabe von Matteo Pelucchi sicher etwas verändert. Auf einer Etappe wie heute Montag hätten wir auf seine Qualitäten zählen können. Nun hatten wir heute halt auf Sylvain Chavanel gesetzt und sind mit ihm in die Offensive. Und er hat beweisen, dass er trotz seines gestrigen Sturzes in der Lage ist, das Rennen vorne in der Gruppe zu bestimmen. Schlussendlich erreichte Vicente Reynes mit seinem neuen Rang ein Top-10-Resultat. Auch wenn wir nicht die besten Spezialisten hatten, um ihn zu platzieren, hat es Vicente geschafft, ein gutes Resultat nach Hause zu bringen.”
“Je nach Etappenprofil wollen wir nun jeden Tag angreifen und unser Glück versuchen. Wir haben Fahrer, die das Rennen beeinflussen können. Entsprechend werden wir überlegt handeln und auf eine aggressive Fahrweise setzen. Auf einer komplett flachen Etappe muss ich die Jungs nicht bitten, das Zepter zu übernehmen. Auch wir müssen mit unseren Kräften haushälterisch umgehen denn auch für uns dauert die Vuelta noch zweieinhalb Wochen bis zum Ende. Unsere Anstrengungen werden berechnet und gezielt sein und wir hoffen, dass es zu unserem gewünschten Etappensieg reichen wird.