Vuelta a España – 19. Etappe – Jérôme Coppel « Die immer wiederkehrenden Anstrengungen zusammen mit der Müdigkeit sind mir für diese Fluchtgruppe nicht entgegen gekommen »

11 September 2015

IAM Cycling

Vuelta Spagna 2015 - 70a Edizione - 19a tappa Medina del Campo - Avila 185.8 km - 11/09/2015 - Veduta - Avila - foto Luca Bettini/BettiniPhoto©2015

Die Vuelta ist im « Repeat-Modus ». Auf einem Kurs, der jenem vom Vortag glich, wurde eine Fluchtgruppe auf der 19. Etappe der Spanien-Rundfahrt belohnt. 24 Fahrer setzten sich ab, Alexis Gougearf (Ag2r La Mondial) konnte sich am letzten Anstieg von der Gruppe lösen und gewann solo in den Strassen von Avila. Der erst 22-Jährige feierte damit seinen ersten Triumph bei einer Grand Tour. Er setzte sich gegen Nelson Oliveira (Lampre – Merida) und Maxime Monfort (Lotto – Soudal) durch. Sie kamen 40 bzw. 44 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel. Und da diese Vuelta unter dem Zeichen der Offensive zu stehen scheint, zeigte sich auch IAM Cycling eine zeitlang mit Jérôme Coppel vorne. Obwohl der Kurs seinen Qualitäten als Kletterer bzw. Rouleur entgegen kam, konnte er seine Ressourcen nicht freisetzen, um im entscheidenden Moment dran zu bleiben. Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) überzeugte ein Mal mehr, er profitierte von einige Pavé-Abschnitten auf den letzten Kilometern, um drei Sekunden auf seinen härtesten Gegner im Gesamtklassement, Fabio Aru (Astana) gutzumachen. Der Niederländer, der nun sechs Sekunden Vorsprung in der Gesamtwertung hat und das rote Trikot trägt, darf sich über den scheinbar leicht erkämpften Vorsprung in den Strassen von Avila freuen. Damit kann er am Sonntag in Madrid bei der Zielankunft immer mehr mit dem Gesamtsieg spekulieren. Aber bevor die Sektkorken knallen, muss er am Samstag auf einer erneut schweren Bergetappe seinen Siegesanspruch verteidigen.

Vuelta Spagna 2015 - 70a Edizione - 19a tappa Medina del Campo - Avila 185.8 km - 11/09/2015 - Jerome Coppel (IAM Cycling) - foto Luca Bettini/BettiniPhoto©2015

Abgekämpft. Das ist das Wort, das den Zustand und die Eindrücke von Jérôme Coppel an diesem Tag am besten beschreibt. Nach fast drei Rennwochen und den täglichen Anstrengungen, hatte der französische Zeitfahrmeister an diesem Freitag keine guten Beine. « Um ehrlich zu sein, habe ich mich nicht gerade frisch gefühlt », beschrieb der Franzose aus Hoch Savoyen. « Ich denke, dass dies einer meiner schlechtesten Tage bei dieser Vuelta war. Ich konterte verschiedene Attacken, ich habe es in die Fluchtgruppe geschafft und während der gesamten Etappe habe ich gehofft, dass dieser schlechte Gefühlszustand vorbei geht, damit ich ein gutes Finale abliefern kann. Aber dem war nicht so und ich habe mich im Laufe der Kilometer auch nicht besser gefühlt. Ich habe fast jeden Tag versucht, einen Coup zu landen und ich denke, dass die immer wiederkehrenden Anstrengungen in Zusammenhang mit der Müdigkeit mir für diese Fluchtgruppe nicht entgegen gekommen sind. Und wenn der Rhythmus so hoch ist wie in dieser Gruppe, dann verzeiht einem das gar nichts. »

Leider kennt das Feld keine Gnade. Vor den Toren von Madrid kann sich das Gesamtklassement noch ändern. Für Mario Chiesa, Sportlicher Leiter an der Seite von Eddy Seigneur, wird die Etappe am Samstag für viele Fahrer wieder einem Überlebenskampf gleichen. « Am Samstag ergibt sich für die Favoriten in der Gesamtwertung die letzte Möglichkeit, noch etwas zu tun », erklärte der Italiener. « Aru, Rodriguez oder auch Majka können immer noch um das rote Trikot kämpfen. Aber es wird schwierig, einen Tom Dumoulin zu stoppen, er ist meines Erachtens sehr stark. Aber all diese Attacken und die ganze Nervosität machen diese Rundfahrt sehr kompliziert für das Feld, auch für uns. Ich denke nicht, dass wir wie in den vergangenen Tagen einen Fahrer von IAM Cycling vorne haben werden. Wir werden uns am Sonntag mit Vicente Reynes auf das Sprintfinale konzentrieren. »

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