Tour of Britain – 5. Etappe – Stefan Denifl «Ich war auf den letzten Kilometern nicht in der Lage, dranzubleiben. Dennoch hoffe ich, dass wir es bis London noch zu einem Podestplatz oder gar Sieg schaffen werden»

10 September 2015

IAM Cycling

IAM Cycling TOB Stage 5 illustration
(source: tourofbritain.co.uk)

Die Königsetappe der Tour of Britain wurde trotz Bergankunft in einem Zweiersprint entschieden. Dabei verfügte Wout Poels (Sky) über die meisten Reserven. Obwohl er im Finale zunächst von Edvald Boasson Hagen (MTN-Qhubeka) abgehängt worden war, kam der Holländer auf den letzten hundert Meter wieder zurück und entschied die Etappe schliesslich für sich. Für Boasson Hagen, den norwegischen Meister, gab es immerhin das gelbe Leadertrikot. In der Gesamtwertung führt er vor den letzten drei Etappen bis nach London aber nur mit einer Sekunde vor Poels. Entsprechend werden wohl beide in den kommenden Etappen alles versuchen, um das Rennen zu den eigenen Gunsten zu entscheiden. IAM Cycling spielte im heutigen Schlussaufstieg nur die zweite Geige und klassierte sich mit Sondre Holst Enger, Stefan Denifl und Clément Chevrier zu dritt in den Top-35.

IAM Cycling Pologne Denifl Stefan

Bei Stefan Denifl war die Enttäuschung in seiner Stimme hörbar, als er über das Rennen sprach, kurz bevor er in den Teambus stieg. „Ich bin nicht zufrieden mit mir, denn die Mannschaft hatte heute den ganzen Tag wirklich alles für mich geben, um mich am Ende ideal zu platzieren. Zu Beginn des Schlussaufstieges ging auch alles noch gut. Doch bald spürte ich, dass ich nicht die nötigen Beine hatte, um den Besten zu folgen. Ich war auf den letzten Kilometern nicht in der Lage, dranzubleiben. Dennoch hoffe ich, dass wir es bis London noch zu einem Podestplatz oder gar Sieg schaffen werden.“

Der Schlussaufstieg war 7 km lang und einen eine durchschnittliche Steigung von 5%. Am Ende dieser Etappe sprach auch Kjell Carlström, der bei IAM Cycling zusammen mit Rubens Bertogliati als sportlicher Einsatz ist, über den Tag. „Ich hatte bereits vor den Attacken von Boasson Hagen und Poels einen Schlussstrich unter unsere Ambitionen gezogen. Ich bin also nicht enttäuscht nach heute. Stefan Denifl besitzt im Moment nicht seine gewohnt starken Kletterqualitäten. Und der heutige Anstieg war dann etwas zu viel für Fahrer wie Clément Chevrier oder Sondre Holst Enger. Die besten fuhren aufgrund des leicht seitlichen Rückenwindes mit einer Geschwindigkeit von über 30 km/h bevor die Jungs auf den letzten achthundert Metern vor dem Ziel waren. Ich bin zufrieden mit der Arbeit, welche die gesamte Mannschaft heute für Stefan Denifl geleistet hat. Jonas Van Genechten, Stef Clement und Roger Kluge sorgten dafür, dass Denifl vor dem letzten Anstieg gut platziert war. Danach übernahmen Sondre Holst Enger und schliesslich Clément Chevrier, als die Strassen dann etwas steiler wurden.”

“Wir sind nun bereit, das Rennen auf den letzten drei Etappen zu beeinflussen. Am Freitag gibt es ein ständiges Auf und Ab und somit praktisch keinen flachen Meter. Dabei werden wir versuchen, den Sprung in die Spitzengruppe zu schaffen. Und falls es zum Sprint kommen sollte, werden wir unsere Chancen mit Jonas Van Genechten oder Sondre Holst Enger wahrnehmen. Für den Samstag sieht im Moment die Wettervorhersage mit Wind und Regen sehr schlecht aus. Das wiederum könnte die Chance einer Fluchtgruppe erhöhen. Und am Sonntag werden wir dann auf dem Stadtrundkurs in London ebenfalls ein Wörtchen mitreden wollen.“

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