25 Juli 2015
IAM Cycling
Der Ausdruck es ist belgisches Wetter ist keineswegs nur eine Legende. Obwohl es Ende Juli ist, fanden die Rennfahrer beim heutigen Auftakt der Tour de Wallonie ziemlich extreme Wetterbedingungen vor. Ein Gemisch aus starkem Regen, böigen Winden und ziemlich kühlen Temperaturen begleitete die Fahrer durch den Tag. Und bei solchen Bedingungen war es schon fast normal, dass sich am Ende auch ein Fahrer aus dem Norden durchsetzen konnte. Niki Terpstra (Etixx-Quick Step) strecke am Ende die Hände als Sieger in die Höhe und gewann in Hannut nachdem er bereits von den ersten Kilometern an in der Fluchtgruppe unterwegs war. Zusammen mit dem Tagessieger und dreizehn weiteren Kontrahenten waren auch Dries Devenyns und Simon Pellaud während des Tages an der Spitze vertreten, bevor die beiden an der vorletzten Steigung den Anschluss nicht mehr halten konnten. Aufgrund der immer wiederkehrenden Schwierigkeiten wurden die beiden Fahrer von IAM Cycling schliesslich wenige Kilometer vor dem Ziel vom Hauptfeld wieder eingeholt.
Nach einer warmen Dusche und zurück in warmen und trockenen Kleidern äusserte sich Simon Pellaud über diese erste Etappe in Belgien. Bei diesen Wetterbedingungen war von Anfang an klar, dass es ein sehr harter Tag werden würde, erklärt der junge Schweizer Profi. Das Wetter war für uns ein ziemlich schrecklicher Thermoschock. Es waren mehr als 20 Grad weniger als das, was ich mir in den letzten Tagen im Wallis gewohnt war. Ich dachte mir, dass es toll wäre, wenn ich den Sprung in die Fluchtgruppe schaffen könnte. Als wir die Anhöhe der ersten Steigung erreicht hatten, versuchten Dries Devenyns und ich unser Glück und wir fanden uns in der Folge in einer Gruppe voller Hochkaräter wieder. Erfolgreich durchzukommen war für mich sehr schwierig und so versuchte ich einfach, das Beste bei diesem Regen und der Kälte zu geben.”
“Dries kam mit den ständigen Bodenwellen gut zurecht doch ich hatte mit diesen immer wiederkehrenden Schwierigkeiten immer mehr Mühe. Ich entschied mich, mich für ihn zu opfern und es kostete mich ziemlich viel Kraft, um an der zweitletzten Steigung an der Spitze für Tempo zu sorgen. Objektiv betrachtet fehlen mir wohl noch ein paar Renntage bis zu meiner Bestform. Heute in der Gruppe gab es nie wirklich eine Pause. Wir fuhren sehr schnell und es war etwas zu viel für mich. Die Erholung ist nun sehr wichtig, damit ich morgen wieder bereit bin und so verpflegten wir uns ein erstes Mal bereits im Bus. Und ich denke, dass die Massage und einen guten Schlaf heute Abend ebenfalls sehr wichtig sein werden, um die Batterien wieder aufzufüllen.
Thierry Marichal, der sportliche Leiter der Schweizer Mannschaft bei diesem belgischen Rennen, analysierte nach der Etappe die Leistungen seiner Fahrer: Als unsere beiden Fahrer wieder zurück im Feld waren, waren wir nicht wirklich in einer tollen Situation, so wie sich das Rennen entwickelt hatte, erklärte der sportliche Leiter. Viele Teams hatten ebenfalls keinen Fahrer in der Spitzengruppe und übernahmen trotzdem keine Verantwortung im Hauptfeld. So kassierte das Feld bis ins Ziel 1’05” und entsprechend hart wird es nun für uns, im Gesamtklassement überhaupt noch etwas ausrichten zu können. Unsere Priorität wird nun sein, einen Etappensieg holen zu können. Die Etappenprofile sehen interessant aus und meiner Meinung nach haben die Puncher einen Vorteil. Realistisch betrachtet wird es für uns sehr schwierig aber wir werden alles geben um aggressiv und offensiv zu bleiben.