05 Juli 2016
IAM Cycling
DIE AUSSAUGE
“Das ist eine sehr schöne Auszeichnung für meine erste Tour de France. Vor allem, weil ich noch nicht völlig ausgebrannt bin”, sagte Oliver Naesen nach der vierten Etappe, nachdem er von der Jury aufgrund seiner langen Flucht über rund 230 Kilometer zum kämpferischsten Fahrer ausgezeichnet wurde.
DIE ERKLÄRUNG
Von Oliver Naesen. “Zu Beginn gab es Ausreissversuche mit Fahrern aus Sprintermannschaften. Rik Verbrugghe gibt uns jeweils das grüne Licht, wenn wir in die Gruppen mitgehen sollen. So nahm ich das Hinterrad von Alexis Gougeard und wir kamen weg. Bald schlossen wir zu den beiden anderen Ausreissen auf und arbeiteten gut zusammen. Das Feld liess uns gewähren. Für ein Siegerphoto reichte es dann leider doch nicht, auch wenn ich an der letzten Steigung nochmals einen Versucht startete. Ich war nicht mehr frisch genug. Mit leeren Händen stehe ich nun aber doch nicht da, denn ich bekam für morgen die rote Startnummer als Belohnung für meine aktive Fahrweise.”
DIE TATSACHE DES TAGES
Erneut einen starken sechsten Etappenrang erreichte Sondre Holst Enger in einem packenden Massensprint, der hauchdünn von Marcel Kittel (Etixx-Quickstep) vor Bryan Coquard gewonnen wurde. Dennoch ist der mit 22 Jahren jüngste Fahrer der Tour de France nicht ganz zufrieden mit seiner grossartigen Leistung. “Ich bin enttäuscht, weil es in diesem ansteigenden Sprint Fahrer gab, die ganz einfach mehr Kraft hatten als ich. Es war eine äusserst schwere Sprintankunft und meine Beine waren bereits 100 Meter vor der Linie leer.”
DIE ANALYSE
Von Rik Verbrugghe, dem sportlichen Manager von IAM Cycling. “Ich bin mit dem Team zufrieden. Oliver reagierte, als ich den Jungs sagte, dass ich jemanden in dieser Spitzengruppe haben möchte. Er erwischte so den richtigen Abgang und präsentierte sich vorne am stärksten, was ihm am Ende die Auszeichnung für den kämpferischsten Fahrer einbrachte. Auch Sondre Holst Enger hat seine Qualitäten erneut unter Beweis gestellt. Im Massensprint gegen die grossen Fahrer wurde er erneut starker Sechster. Es fehlen noch 2 bis 3 Details, die es braucht, damit auch er eine solche Etappe gewinnen kann.”
DER SCHREI DES HERZENS
“Morgen ist es wichtig, dass wir in der Spitzengruppe dabei sind, denn mit der Etappe morgen erreichen wir das hügelige Zentralmassiv Frankreichs. Die Favoriten auf den Gesamtsieg werden ein erstes Mal auf die Probe gestellt, so Rik Verbrugghe.
DER LOHN
2’780 Euro. So viel verdienten heute Oliver Naesen (2’000 Euro für den kämpferischsten Fahrer) und Sondre Holst Enger (780 Euro) für seinen sechsten Etappen Rang auf der vierten Etappe von Saumur nach Limoges.
DIE NÄCHSTE ETAPPE
Auf den 216 Kilometern von Limoges nach Le Lioran erwarten die Rennfahrer insgesamt sechs kategorisierte Anstiege, bevor das Etappenziel schliesslich auf einer Höhe von 1’235 Meter über Meer erreicht wird.
Pictures – Race (BettiniPhoto), other pictures (IAM/Merot)