Tour de France – 19. Etappe – Mathias Frank «Vom Start weg hiess es Vollgas und ich habe wahrscheinlich den härtesten Tag meines Lebens auf dem Rad verbracht»

24 Juli 2015

IAM Cycling

Tour de France 2015

Die Königsetappe der Tour de France 2015 in den Alpen artete zu einem Kampf zwischen den Favoriten um den Gesamtsieg aus. Es ging Schlag auf Schlag und Vincenzo Nibali (Astana) zündete den Turbo und setzte sich am Anstieg nach La Croix de Fer ab. Er überholte Ausreisser Pierre Rolland (Europcar) und sicherte sich den Tagessieg bei der Bergankunft in La Toussuire. Dank seines Kraftakts näherte sich der Italiener dem Podium, er liegt 1:19 Minuten hinter Alejandro Valverde. Christopher Froome wurde mit einer Attacke von Nairo Quintana herausgefordert. Er verlor einige Sekunden, behielt aber sein Gelbes Trikot mit einem komfortablen Vorsprung.

Tour de France 2015

IAM Cycling erlebte schwierige Momente, Mathias Frank litt an den Anstiegen sehr. Dank seines Muts und seiner mentalen Stärke im Kampf mit seinen direkten Konkurrenten konnte der Kapitän der Schweizer Profimannschaft seinen Platz in der Gesamtwertung halten. Aufgrund der Aufgabe von Geraint Thomas verbesserte er sich nun um einen Rang auf Platz sieben. Einziger Wehmutstropfen war, dass sein Edelhelfer Stef Clement in der Abfahrt vom Col du Mollard stürzte. Er erlitt Prellungen, konnte das Rennen aber beenden.

Beim zehnminütigen Ausfahren auf dem Hometrainer bedankte sich Mathias Frank bei seinen Teamkollegen, die ihm gratulierten. Er analysierte den dritten Tag in den Alpen. „Vom Start weg hiess es Vollgas und ich habe wahrscheinlich den härtesten Tag meines Lebens auf dem Rad verbracht. Ich habe sehr gekämpft, um an meinen Konkurrenten dranzubleiben. Zum Glück konnte ich auf La Croix-de-Fer auf die wertvolle Hilfe von Jarlinson Pantano und Stef Clement zählen. Dann habe ich am Mollard das Letzte aus mir heraus geholt. Ich habe es geschafft, bei den Besten zu bleiben, aber ich war komplett am Limit. Am letzten Anstieg hatte ich Krämpfe und ich fand keine Möglichkeit mehr, der Gruppe zu folgen. Ich habe wirklich gelitten. Es war, als ob ich auf der Strasse klebte. Nun werde ich mich so gut wie möglich erholen, um für die letzte Etappe noch so gute Beine wie möglich zu haben. Das wird auch noch ein Husarenritt, denn die Etappe ist kurz.“

Rik Verbrugghe, Sportmanager bei IAM Cycling, gratulierte seinem Schützling ebenfalls. Er zeigte sich von dessen Einsatz begeistert. „Mathias hat sich um einen Platz im Gesamtklassement verbessert, und das Dank seiner Standhaftigkeit. Er hat viel Kampfgeist bewiesen und blieb nach La Toussuire an seinen Konkurrenten dran. Er hat alles gegeben, was er konnte. Ich freue mich für ihn, er liegt noch vor Mollema und Bardet. Es kommt noch eine schwierige Etappe nach Alpe d’Huez. Das wird kompliziert, aber ich bin überzeugt, nach einer guten Massagen und einem feinen Abendessen sowie einem Erholungsschlaf kann Mathias seinen Platz verteidigen.“

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