15 März 2015
IAM Cycling
Die längste Etappe der Tirreno-Adriatico 2015 mit ihren 226km hat das Gesamtklassement, wegen einem Hügel, den es in den letzten 20km zwei Mal zu bewältigen galt. Bei diesem Spiel zeigte sich Wout Poels (Sky) am brillantesten. Der Holländer hat alle Favoriten im letzten Aufstieg stehen lassen und erreichte das Ziel mit 14 Sekunden Vorsprung solo. Der Tagesheld hat dabei auch das Leadertrikot übernommen, nachdem Greg Van Avermaet über 2 Minuten Rückstand hatte.
Bei dem italienischen Rennen dabei, um Selbstvertrauen zu tanken und ein gutes Resultat in der Gesamtwertung zu erzielen, hat Sébastien Reichenbach die Farben von IAM Cycling hochgetragen. Der Waliser Bergfahrer wurde 18. mit der gleichen Zeit wie Contador, Uran, Kreuziger aber auch Quintana, Rodriguez und besser als Nibali und Scarpioni. Sonntag, bei der Königsetappe, die auf dem Gipfel des Terminillo ankommt, wird der Leader des Schweizer Profiteams auf die Unterstützung seiner Teamkollegen bauen können. Marcel Aregger (seit 2 Tagen mit Fieber) und Pirmin Lang (mit Schürfwunden nach einem Sturz) haben die Zähne zusammengebissen um Castelraimondo zu erreichen.
Nach einer Dusche und einem Essen freute sich Sébastien Reichenbach (25 Jahre), mit Rücksicht auf die Umstände, über seinen Rang. Die Etappe war lang und es war den ganzen Tag ziemlich ruhig. Ausserdem befürchtete ich die finale Runde, denn wenn die Etappe in einer Abfahrt endet, verkrampfe ich mich leicht. Dies mag ich nämlich gar nicht. Ich war dadurch etwas gestresst aber ich hatte ein gutes Gefühl. Mehrfach musste ich mich extra anstrengen, um mich wieder zu platzieren, aber ich bin gemeinsam mit den Favoriten ins Ziel gekommen. Ich bin daher mit meinem Tag zufrieden, auch wenn ich weiss, dass ich am Sonntag wieder von vorne anfange. Der Fahrer aus Martigny musste sich im Finale extra anstrengen. Eine grosse Selektion fand in den letzten zwei Aufstiegen statt. Die Favoriten haben im letzten Aufstieg nochmals Gas gegeben und ich war überzeugt, dass es nicht mehr zu einer Attacke kommt. Aber der Gegenwind hat mehr als einen entmutigt. Alles hat sich auf dem Gipfel entschieden, bei den grössten Steigungen. Poels hat alle beeindruckt, als er losgezogen ist.
Kjell Carlström seinerseits war mit der Entwicklung des Tages zufrieden. Wir hatten ein Szenario vorbereitet, um Sébastien während diesem langen und schweren Tag zu schützen. Der Anfang war relativ einfach, aber es wurde Stunde um Stunde schwieriger. Sébastien hat seine Mission erfüllt und wir werden ihn in den nächsten Tagen alle unterstützen, damit er in der Gesamtwertung das Beste herausholen kann.