Tirreno-Adriatico – Pirmin Lang «Trotz aller meiner Anstrengungen habe ich die Kälte bei der letzten Runde nicht mehr ausgehalten»

16 März 2015

IAM Cycling

Tirreno Adriatico 2015

Die Rennfahrer bei der Tirreno-Adriatico haben einen weiteren harten Tag auf den Strassen, die sie ans Tyrrhenische Meer führt, erlebt. Nach Schneefall am Sonntag beim Aufstieg zum Terminillo, hat sich heute ein Eisregen auf bei der 210km langen Etappe eingeladen. Trotz all diesem, hat sich Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) bei einem Sprint im reduzierten Feld durchgesetzt.

Tirreno Adriatico 2015

IAM Cycling hat diesen Konditionen einen harten Tribut zahlen müssen.

Seit zwei Tagen von Fieber geplagt ist Stef Clement noch vor dem Start abgereist. Aleksejs Saramotins und Primin Lang, beide unterkühlt, mussten unterwegs das Handtuch werfen.

Die medizinische Betreuung konnte die vielen Aufgaben wegen Fieber und Magenverstimmungen erklären. Noch nicht in Topform sind die Rennfahrer anfälliger für die Grippe, die dieses Jahr sehr viel heftiger ist als die anderen Jahre – auch ohne von den furchtbaren Wetterbedingungen zu sprechen.

Ausserdem haben viele von ihnen extreme Temperaturunterschiede erlebt, von den 45° in Oman auf 4-5° ein paar Tage später bei den ersten Rennen in Belgien, bevor sie nun auf Schnee und Regen in Italien gestossen sind.

Tirreno Adriatico 2015

Von einem Sturz zwei Tage vorher geschwächt, ist Pimin Lang durchgefroren in den Teambus gestiegen. Eine Dusche und eine Tasse Tee später hat der Deutschschweizer seine Aufgabe wie folgt erzählt:

„Trotz aller meiner Anstrengungen habe ich die Kälte bei der letzten Runde nicht mehr ausgehalten. Der Regen war vom Start weg da und beim ersten Pass sank die Temperatur auf 5°. Ich habe mich gegen die Kälte gewehrt aber dies war eine unmögliche Mission. Ich habe meine Handschuhe drei Mal gewechselt. Dann habe ich meine Regenjacke getauscht. Ich habe mehr als üblich gegessen, um Wärme zu speichern und habe mich gezwungen Tee zu trinken. Aber dies hat nicht gereicht und am Schluss habe ich meine Hände auf den Bremsen nicht mehr gespürt. Es wurde sogar gefährlich. Trotz der Anästhesie durch die Kälte hat mir mein durch den Sturz vom Samstag geprelltes Knie wehgetan. Ich werde mich nun pflegen und mich so gut es geht auf meine nächsten Rennen auf Korsika vorbereiten.“

Tirreno Adriatico 2015

Rubens Bertogliati, einer der sportlichen Leiter von IAM Cycling gemeinsam mit Kjell Carlström, hat den Verdienst der Fahrer hervorgehoben.

Tirreno Adriatico 2015

„Heute brauchte es sowohl Tapferkeit wie auch einen eisernen Willen, um diese Wetterbedingungen zu besiegen. Bei diesen Bedingungen gilt es den Fahrern einfach nur den Hut zu ziehen.“

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