07 Juni 2013
IAM Cycling
Marc Brohy: “Osteopathie alleine bringt nicht viel”
IAM Cycling ist seit anfangs Saison bei den Profis unterwegs und verfügt dabei über eine gute Infrastruktur, die es möglich macht, die gesteckten sportlichen Ziele zu erreichen.
Michel Thétaz, Gründer von IAM Cycling und CEO der IAM AG (IAM Investment Funds) hat entschieden, dass es gleich von Beginn an eine saubere Struktur braucht, damit gute Leistungen vollbracht werden können. Ein Teil dieser Struktur bildet die Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital in Genf in Bezug auf die medizinischen Bedürfnisse, wie die Beratung und Technik der ausgebildeten Osteopathen zusätzlich zum täglichen Service der Masseure.
Es vergehen jeweils nicht viele Tage wo nicht der eine oder andere Fahrer von IAM bei Marc Brohy anklopft, um blockierte und verspannte Muskeln in einer Behandlung zu lösen.
Fasziniert vom Sport, insbesondere dem Radsport, arbeitet Brohy mit sämtlichen Mitarbeitern von IAM Cycling zusammen. Nebst den Masseuren gehören hier auch die Ärzte und Mechaniker dazu. So will er sicherstellen, dass jeder Fahrer stets die beste Versorgung kriegt und diese sich voll und ganz aufs Velofahren konzentrieren können.
Marc Brohy, was sind die Vorteile der Osteopathie für Radrennfahrer?
Viele Fahrer nutzen Osteopathie oft nur nach einem Sturz. Bei unseren Behandlungen gehört aber auch das Lösen von blockierten Muskeln dazu, damit die Fahrer wieder schmerzfrei aufs Fahrrad steigen können. Weiter ist die Osteopathie nur ein kleiner Teil der Kette, welche es den Profis ermöglicht, ihr Bestes zu geben. Es darf aber nicht als Wunderheilmethode betrachtet werden. Denn ohne eine gute Zusammenarbeit aller Elemente wie die Massage, die Position auf dem Velo sowie die Ernährung und die Erholung wäre die Osteopathie nutzlos. Von Bedeutung ist auch, dass eine gut Massage nach einem Rennen oder langen Trainings viel wichtiger ist.
Besteht Ihre Arbeit eher aus Prävention oder eher aus Rehabilitation?
Für uns sind beide Aspekte wichtig. Ein Fahrer mit verspannten Muskeln oder einem blockierten Wirbel benötigt eine rechtzeitige Behandlung. Deshalb haben wir individuelle Pläne für jeden Fahrer, welche es uns erlauben stets die richtige Lösung für den jeweiligen Fahrer parat zu haben.
Ist Osteopathie eine Ergänzung zur täglichen Massage?
Die täglichen Massagen ergänzen die Osteopathie und umgekehrt. Wir arbeiten harmonisch sowohl mit den Masseuren als auch mit den Mechanikern zusammen. Denn die richtige und optimale Position auf dem Fahrrad ist äusserst entscheidend. Schliesslich ist das Fahrrad für den Rennfahrer sozusagen der tägliche Arbeitsplatz.
Wie genau sieht beispielsweise ihre Arbeit zwischen zwei grossen Klassikern wie der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix aus?
Zusätzlich zu den täglichen Massagen gehört hier sicher auch die Erholung in den Fokus. Wir wissen, dass es am Sonntag kalt sein wird und dass die Fahrer einer ständigen Vibration durch die vielen Pflastersteine ausgesetzt werden. Das wird eine Menge von Muskelblockaden geben. Wir fokussieren uns auf diese Verspannungen, auch wenn es die Fahrer nicht unbedingt stört. Dank dem Lösen von Becken- und Nackenverspannungen sind die Fahrer dann in einer solideren Verfassung. Das ist wichtig, denn wir können es uns nicht leisten, dass die Fahrer in der Hölle des Nordens ihr Bestes geben wollen, ohne dass wir es nicht gemacht haben. Bis dahin müssen sämtliche Gelenke geprüft werden. Und zwar eins nach dem anderen.