24 April 2016
IAM Cycling
DER EXPLOIT
Vollbracht von Vegard Stake Laengen. Bereits am Mittwoch bei der Flèche Wallonne war der grossgewachsene Norweger in der Spitzengruppe des Tages. Heute verpasste der 26-Jährige zunächst den Abgang, konnte dann aber in einer 25 Kilometer langen Verfolgungsjagd zur den sieben Spitzenreitern aufschliessen, welche anschliessend noch über 160 Kilometer an der Spitze des Rennens blieb.
DIE FLUCHTGRUPPE
Pavel Brutt (Tinkoff), Paolo Tiralongo (Astana), Nicolas Edet (Cofidis), Thomas De Gendt (Lotto-Soudal), Cesare Benedetti (Bora Argon), Alessandro De Marchi (BMC), Jérémy Roy (FDJ) und Vegard Stake Laengen (IAM) konnten bis zum Wendepunkt nach 125 km in Bastogne auf das Hauptfeld einen Maximalvorsprung von 9 Minuten rausfahren. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug bis dorthin respektable 40 km/h. Im Finale konnten sich Nicolas Edet und Alesandro de Marchi noch bis 24 km vor dem Ziel vorne halten, ehe auch die beiden vom Feld, welches durch die Mannschaft Movistar von Alejandro Valverde angeführt wurde, wieder eingeholt wurden.
DIE AUSSAGE
“Ich habe mein Glück heute zwar mit etwas Verzögerung versucht, doch am Ende hatte ich mein Ziel dann doch noch erreicht”, erklärt Vegard Stake Laengen nach seiner heroischen Fahrt. “Ich habe versucht, einen guten Rhythmus zu halten, um zur Spitzengruppe aufschliessen zu können und als ich es dann geschafft hatte, konnte ich vorne gut mitarbeiten. Trotzdem schaffte ich es am Ende nicht mehr mit der Gruppe über die La Redoute zu kommen. Auch wenn ich gute Beine hatte, war es dann am Ende doch zuviel für mich. Ich hoffe, dass ich auch bei meinem nächsten Einsatz bei der Belgien-Rundfahrt so fit sein werde.”
DIE ANALYSE
“Vegard hat zwar den Sprung in die Spitzengruppe geschafft aber diese Aufholjagd hat ihn vermutlich einen wesentlichen Anteil seiner Kraftreserven gekostet”, kommentiert der sportliche Leiter Kjell Carlström die Leistung seines Schützlings. “Am Morgen vor dem Start hatten wir in der Teambesprechung darüber diskutiert, dass wir es mit der Fluchtgruppe versuchen sollten. Dies ist uns gelungen und wir konnten so eine gute Leistung zeigen. Denn das war heute für alle, die der Kälte getrotzt haben, ein sehr sehr harter Tag bei diesen extremen Wetterbedingungen.”
DIE TATSACHE DES TAGES
Aufgrund des Schnees waren gewisse Streckenabschnitte heute unpassierbar. So entschieden sich die UCI-Kommissäre zusammen mit der Amaury Sport Organisation (ASO), die Strecke zwischen den Kilometern 45 und 75 abzuändern. Dies hatte am Ende zur Folge, dass die Gesamtlänge insgesamt 3 Kilometer kürzer wurde. Dennoch waren es immer noch harte 250 Kilometer, die am Ende absolviert werden mussten.
DIE ANEKDOTE
Im Jahr 1980 gewann Bernard Hinault dieses Rennen in einem regelrechten Schneesturm. Entsprechend wurde das Rennen damals aufgrund der höllischen Bedingungen kurzerhand in “Neige-Bastogne-Neige” umgetauft.
DIE ZAHL
46 – Das ist die Anzahl der Rennfahrer, welche die 102. Auflage des Klassikers “La Doyenne” aufgrund des schlechten Wetters in Form von Schnee, Regen und Kälte nicht beendeten.
Race Pictures – BettiniPhoto