Johann Tschopp: “ich hatte eine Menge Glück”

14 August 2013

IAM Cycling

„Heute Morgen bin ich früh aufgewacht. Ich spüre immer noch die Schmerzen von der Operation gestern. Mein linkes Schlüsselbein wurde mit einer Platte und acht Schrauben befestigt, um den Heilungsprozess etwas zu beschleunigen“, erklärte Johann Tschopp seinen aktuellen Gesundheitszustand mit der nötigen Prise Humor.

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Am Dienstagabend konnte er nach seinem chirurgischen Eingriff unter Vollnarkose am frühen Dienstagmorgen im Universitätsspital in Genf (HUG) wieder nach Hause. Seit seiner Gründung hat IAM Cycling eine Partnerschaft mit dem Spital und ist mit der Zusammenarbeit sehr zufrieden. Jacques Ménétrey ist ein Mitglied des Ärzteteams des Universitätsspital Genf.

„Die Fraktur von Johann Tschopp war ziemlich komplizert, denn das Schlüsselbein war in 6 Stücke geteilt. Schlussendlich ist aber alles gut gegangen und wir konnten alle Teile wieder zusammensetzen. Johann Tschopp wird nun von einem Programm mit Compex und einer intensiven Phyisotheraphie im Wallis profitieren. Der Heilungsprozess wird etwa 6 Wochen dauern, denn die Fraktur von Tschopp war einiges komplizierter als jene, die sich Stefan Denifl bei der Österreich-Rundfahrt zugezogen hatte.“

Umgeben von seiner Familie wird der Profi der einzigen Schweizer Profimannschaft die nötige moralische Unterstützung kriegen, die er bei seiner Rückkehr auf sein bisheriges Niveau braucht.

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„Ich habe ziemliches Kleinholz aus meinem Schlüsselbein gemacht. Allerdings hatte ich auch eine Menge Glück bei meinem Sturz. In dieser verhängnisvollen Abfahrt hatten wir zusammen mit Romain Bardet einen kleinen Vorsrpung hinausgefahren. Der Franzose übernahm die Führung und steuerte dabei die letzten sehr technischen Kurven der Abfahrt an. Ich war mir dabei wahrscheinlich etwas zu sicher und ging etwas zu euphorisch in diese Linkskurve. Dabei rutschte mir beim Bremsmanöver das Hinterrad auf Rollsplitt weg und ich stürzte. Es ging alles so schnell, dass ich nicht einmal Zeit hatte um Angst zu haben. Schlussendlich landete ich in einer Wiese ohne genau sagen zu können, ob ich unter oder über den Zaun am Strassenrand flog. Im ersten Moment stand ich unter Schock und wirkte etwas benommen, sodass ich meine Verletzung am Schlüsselbein erst gar nicht gross bemerkte. Als die Schmerzen dann aber wirkten, war mir schnell klar, was passiert war. Nun muss ich mich gedulden und warten, bis die Schmerzen abklingen. Danach starte ich mit einer Physiotherapie und einem Fitnessprogramm, um meine Form so gut es geht zu konservieren. Und sobald als möglich werde ich auch wieder auf einer Rolle und später auf der Strasse trainieren.”

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Nach der Tour de l’Ain, die er nach diesem Sturz aufgeben musste, erinnerte sich Johann Tschopp an die Tour of Utah, die er genau vor einem Jahr gewinnen konnte und lobte dabei weiter die starke Vorstellung seines Freundes und Teamkollegen Sébastien Reichenbach (4. Platz in der Gesamtwertung).

„Er hat eine grosse Zukunft vor sich. Er besitzt ein grosses Potenzial und es gibt keinen Grund, warum er seinen eigeschlagenen Weg nicht fortsetzen sollte. Vor allem hört er immer auf unsere wertvollen Ratschläge und ist stets in der Lage, diese in der Praxis perfekt umzusetzen.“

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