Heinrich Haussler «San Remo ist ein sehr langer Sprint»

21 März 2014

IAM Cycling

Mit der „La Primavera“ steht am Sonntag der erste grosse Glassiker auf dem Programm. Und es ist ein Rennen, wovon wohl viele Rennfahrer davon träumen, diesen Klassiker einmal in ihrer Karriere zu gewinne. Einer, der diesen Traum schon lange träumt ist Heinrich Haussler.

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Und spätestens seit 2009, als er im Fotofinish hinter Mark Cavendish knapp Zweiter wurde, ist der Traum nach diesem Prestigesieg noch viel grösser geworden. Am Sonntag will der in Freiburg im Breisgau wohnhafte Australier dem Beispiel von Matteo Pelucchi folgen, der auf der zweiten Etappe beim Tirreno-Adriatico einen historischen Sieg feiern konnte. Allerdings keine leichte Aufgabe für ihn und die Schweizer Profimannschaft nachdem im Moment zudem Jérôme Pineau krankheitsbedingt etwas angeschlagen sind.

Hinzu kommt auch die starke Konkurrenz durch Fahrer wie Greipel, Sagan, Cancellara, Gerrans, Degenkolb, Démare, Cavendish, Ciolek. Der Vorteil von IAM Cycling inmitten der grossen Teams aus der WorldTour ist, dass IAM Cycling in der Lage sein wird, mit zwei Strategien zu fahren. So hat die Mannschaft von Michel Thétaz, Gründer und Teamchef von IAM Cycling mit Sylvain Chavanel ebenfalls als Teamleader ernannt.

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Nachdem der Tirreno-Adriatico beendet war, reiste Heinrich Haussler nach Hause, um sich zu erholen und nochmals an den letzten Details als Vorbereitung für „La Primavera“ am Sonntag zu arbeiten. Wettertechnisch sieht es im Moment nicht so toll aus. Nach sehr misslichen nasskalten Bedingungen 2013 sieht es auch für dieses Wochenende wieder nach schlechtem Wetter für den ersten grossen Klassiker des Jahres aus.

Der Australier, der bekannt dafür ist, nie – und sei es noch so kalt – auf dem Fahrrad Handschuhe zu tragen, lässt sich allerdings von den Schlechtwetterprognosen überhaupt nicht beirren und geht weiterhin ambitioniert an den Start.

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‘’Wir praktizieren einen Outdoor-Sport und ich habe es noch immer geschafft, mich der Kälte oder der Hitze anzupassen. Im Winter trage ich generell nie Handschuhe. Auch nicht, wenn ich im Engadin bei -15°C auf den Langlaufskiern unterwegs bin. Der angekündigte Regen wird mich in keiner Weise stören und schlussendlich sind die Bedingungen für alle gleich. Auch wenn diese erschwerter sind. Vor allem das Sturzrisiko wird so natürlich höher sein.“

Der Australier kennt die Wichtigkeit, ein gutes Resultat bei diesem ersten grossen Klassiker zu holen. Denn so kann man die folgenden Highlights (GP E3, Gent-Wevelgem, Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix) bereits etwas entspannter angehen.

„Auch wenn es paradox erscheint, ist La Primavera für mich der einfachste und zugleich der schwierigste Klassiker, um zu gewinnen. Denn der Sprint hier ist sehr lang und beginnt meistens bereits vor der Cipressa und endet dann rund 30 Kilometer später am Strand von San Remo.

Jeder, der hier startet, wird vor allem mit der Distanz von knapp 300 Kilometern Probleme haben. Vor allem ab 250 km werden viele Mühe haben. Und da gilt es für uns, noch die diversen kleinen Steigungen zu meistern, bevor wir schliesslich am Fusse des Poggio angelangen werden. An dieser Stelle ist die Position innerhalb des Feldes von wesentlicher Bedeutung. Dort lieg es an der ganzen Mannschaft, mithilfe von seriöser Arbeit, den Leader entsprechend zu platzieren. An dieser Stelle müssen wir bereit und in der Lage sein, unsere Ellbogen entsprechend auszufahren, um Position und Überblick bei einem Renntempo von 50 km/h nicht zu verlieren. Ich persönlich habe ein gutes Gefühl und bereit dafür. Ende der letzten Saison 2013 nahm ich keinen Urlaub und habe bei meinen Vorbereitungen die volle Konzentration auf die Frühlingsklassiker gelegt.

Beim Tirreno hatte ich noch einmal speziell auf dieses Finale hingearbeitet, dass sowieso turbulent sein wird. Ich fühle mich wie gesagt gut und zusammen mit Sylvain Chavanel haben wir eine weitere Trumpfkarte und werden alles dafür tun, um für das Team einen solchen prestigeträchtigen Erfolg zu holen.“

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