26 Juni 2015
IAM Cycling
Es war keine Fata Morgana in der Hitze, welche heute im Département Vendée herrschte. Es war die schöne Realität. IAM Cycling glänzte im Zeitfahren der französischen Meisterschaften. Und auch wenn Sylvain Chavanel seinen siebten Titel im Kampf gegen die Uhr nicht realisieren konnte, blieb der Meistertitel in den Händen der Schweizer Profimannschaft IAM Cycling. Jérôme Coppel, der bereits auf der letzten Etappe der Tour de Suisse ein tolles Zeitfahren abgeliefert hatte, bewies auch am heutigen Donnerstag seine starke Form und kletterte dadurch zuoberst aufs Podest. Der Profi aus der Haute-Savoie gewann das Zeitfahren drei Sekunden vor Stéphane Rossetto (Cofidis) und sieben Sekunden vor seinem Teamkollegen Sylvain Chavanel.
Die französischen Meisterschaften wurden in Chantonnay ausgetragen. Jérôme Coppel hielt seine um den Hals hängende Goldmedaille in den Händen und äusserte sich nach dem Rennen voller Freude und mit Tränen in den Augen zu seinem Titel: Für mich ist Sylvain Chavanel der beste Franzose im Kampf gegen die Uhr. Als ich die Ziellinie überquert hatte, wusste ich, dass ich eine gute Zeit abgeliefert hatte. Aber ich konnte es kaum glauben. Ich hatte gedacht es würde für Platz zwei hinter Chava reichen. Als ich es dann realisierte, wurde ich von einer Menge Emotionen überwältigt. Als die französische Nationalhymne lief, dachte ich an meinen guten Freund Arnaud Coyot, der immer an mich geglaubt hatte. Ich habe sogar während dem Rennen an ihn gedacht. Er war stets in der Lage, mir zu helfen und ich verdanke ihm auch, dass ich heute hier auf diesem Podest stehen durfte. Das ist mein erster Meistertitel bei den Profis und ich bin überglücklich damit. Doch wenn ich dann wieder bei IAM bin, werde ich meine Mentalität wieder ändern. Ab jetzt bin ich wieder da, um eventuell einen Etappensieg einzufahren und je nachdem meinem Captain Mathias Frank zu helfen. Das Gesamtklassement ist kein Thema mehr für mich im Moment. Bei IAM Cycling kann ich mit guten Fahrern wie Chava zusammenarbeiten, welche mir gute Ratschläge geben. Dasselbe gilt natürlich auch für die sportlichen Leiter und das ist wichtig für mich.
Der neue französische Zeitfahrmeister freut sich nun auf seine nächsten Ziele. Allen voran natürlich der Meistertitel auf der Strasse. Am Sonntag werden wir eine Chance haben, unsere Karte spielen zu können, erzählt Coppel. Vier aus unserer Mannschaft werden am Start stehen. Das ist sicher nicht sehr viel im Vergleich zu anderen aber wir werden zusammenhalten. Das letzte Mal als Sylvain den Zeitfahrtitel nicht geholt hatte, wurde er danach im selben Jahr dafür Meister auf der Strasse.
Sylvain Chavanel, der am Ende in Chantonnay Dritter wurde, äusserte sich nach dem Rennen ebenfalls über seine immer noch sehr gute Leistung: Ich habe von Beginn weg gemerkt, dass ich heute nicht den besten Tag habe, erklärt der sechsfache französische Meister im Zeitfahren. Ich bin gut gestartet doch im Ziel war ich dann sieben Sekunden zu langsam. Allerdings war diese Leistung immer noch gut genug für die Bronzemedaille. Ich bin sehr glücklich für Jérôme nach all den Problemen, die er in der Vergangenheit hatte. Natürlich bin ich aber auch enttäuscht, denn ich wollte diesen siebten Titel unbedingt. Aber meine Stärke ist es, nach vorne zu schauen. Morgen sieht alles schon wieder anders aus.