Eneco Tour – 3. Etappe – Jonas Van Genechten «Haussler hatte mich bei der Flamme Rouge ideal platziert aber ich hatte es nicht geschafft und mir fehlte das nötige Glück, um zu gewinnen»

12 August 2015

IAM Cycling

Eneco Tour 2015

Auf der dritten Sprinteretappe gab es heute den dritten Etappensieger bei der diesjährigen Eneco Tour. Auf der langgezogenen Zielgeraden war die Spannung bis zum letzten Meter gegeben. Bei diesem kleinen Sprintpoker unter den Sprintspezialisten war am Ende Tom Boonen (Etixx-Quickstep) der glückliche Sieger. Mit seinen 34 Jahren konnte er sich auf seine Erfahrung verlassen und sicherte sich so den Sieg vor den jungen Profis Arnaud Démare (FDJ) und Elia Viviani (Sky). Jesper Asselman (Team Rompoot Oranje) konnte das rote Leadertrikot um eine Sekunde verteidigen, bevor das morgige Zeitfahren sicher eine Veränderung in die Gesamtwertung bringen wird. Bei IAM Cycling konzentrierte man sich auch heute darauf, den teameigenen Sprinter Jonas Van Genechten für das Finale zu schützen und am Ende entsprechend zu lancieren. Doch am Ende erhielten die Fahrer der Schweizer Profimannschaft nicht den Lohn für ihre Arbeit, die sie auf den letzten beiden Runden über die schmalen Landstrassen verrichtet hatten.

Eneco Tour 2015

Während er sich bei seinen Teamkollegen einzeln für die tolle Arbeit bedankte, zeigte sich Jonas Van Genechten über seinen 13. Platz enttäuscht, suchte aber dennoch keine Entschuldigungen. „Auf den letzten beiden Runden war es im Peloton sehr nervös. Wir waren wirklich wie mit dem Messer zwischen den Zähnen unterwegs in der letzten halben Stunde. Aber die Mannschaft hatte einen super Job gemacht. Wir waren vor der letzten Kurve ein ganzes Stück zurück doch Heinrich Haussler platzierte mich am Schluss bei der Flamme Rouge trotzdem in einer idealen Position. Doch ich hatte es nicht geschafft und mir fehlte das nötige Glück, um den Sieg nach Hause zu bringen. Ich krallte mir das Hinterrad von Boonen weil ich dachte, dass er den Sprint lancieren würde. Doch sein Teamkollege zögerte das Ganze etwas raus und so gab es auf der rechten Seite plötzlich eine ganze Welle von Fahrern, die uns überholten. Danach war ich eingeklemmt und hatte keine Chance mehr, um den Sieg mitsprinten zu können. Bei einem solchen Finale ist die Erfahrung ein wichtiger Faktor und ich habe die Hoffnung noch nicht verloren, dass ich bei ähnlichen Ankünften erfolgreich sein werde.“

Rik Verbrugghe, der zusammen mit Thierry Marichal als sportlicher Leiter bei IAM Cycling im Einsatz ist, zeigte sich nicht ganz so enttäuscht, als er mit seiner gewohnten Klarheit das Tagesgeschehen zusammenfasste: „Erfahrung ist nicht immer alles, um im Feld gut unterwegs zu sein. Jonas war relativ gut platziert und am Ende doch eingeklemmt. So war es für ihn unmöglich, seine Sprintqualitäten auszupacken. Man muss sich bewusst sein, dass dieser letzte Kilometer einer Etappe der wichtigste ist und schlussendlich alles entscheidet. Es ist nicht immer klar, wie man sich in einem Rennen wie der Eneco Tour platzieren soll, da die Strassen oft auch sehr eng sind. Manchmal gelingt es auch nicht, obwohl die Mannschaft einen super Job gemacht hat.“

Loading...