11 Juni 2015
IAM Cycling
In ein paar Wochen wird der Col d’Allos und der Aufstieg nach Pra-Loup menschenüberströmt sein. Denn in ein paar Wochen wird die Tour de France genau den gleichen Weg nehmen, wie es heute bei der Dauphiné der Fall war. Am besten hat sich Romain Bardet auf der heutigen fünften Etappe zu Recht gefunden. Der Fahrer von AG2R La Mondiale überquerte die Ziellinie 36 Sekunden vor Tejay Van Garderen (BMC) und es sah so aus, als wäre es nicht seine erste Passage hier im Tal von Ubaye gewesen. Für Mathias Frank (IAM Cycling) war diese erste Bergetappe, die er auf dem zehnten Platz beendete, eine erste Standortbestimmung. Der Schweizer Radprofi, der auch heute mit den Besten mithalten konnte, nutzte die Etappe vor allem auch als Test für den kommenden Ernstkampf an der Tour.
Eine Minute und 18 Sekunden trennen Mathias Frank aktuell vom neuen Gesamtleader Tejay van Garderen. Frank macht sich aber deswegen keine Sorgen, da bei dieser Dauphiné sowieso noch nichts entschieden ist und er die Rundfahrt ohnehin vor allem als Vorbereitung für die Tour sieht. Ich fühle mich nicht schlecht, erzählt Frank nach dem Rennen. Ich habe die Etappe als Zehnter beendet und war überhaupt nicht weit entfernt von den allerbesten. Entsprechend bin ich sicher zufrieden. Das hier ist mein erstes Rennen seit der Tour de Romandie und mir fehlt nachwievor etwas die Spritzigkeit. Ich merke allerdings, wie es langsam wieder zurückkommt und für die Tour de France werde ich auf jeden Fall bereit sein. Die heutige Etappe war zudem auch interessant, weil wir im Juli die genau gleiche Strecke absolvieren werden. So hatte ich eine Chance zu sehen, was uns im Sommer erwartet. Zum Beispiel der Col dAllos mit einer Passhöhe von 2250 Meter über Meer, was bedeutet, dass man unter Umständen etwas Probleme beim Atmen haben könnte. Ebenso die darauf folgende Abfahrt, welche sehr technisch und gefährlich ist. Somit war es auf jeden Fall sehr gut, die Strecke bereits in einer Rennsituation zu erleben.
Rik Verbrugghe, sportlicher Manager der Schweizer Mannschaft teilte Franks Meinungen zur Etappe: Das Team zeigt bereits während der ganzen Dauphiné eine tolle Leistung und Mathias beweist ebenfalls, dass langsam aber sicher in Form kommt für die Tour. Aktuell fehlt zwar noch ein kleines bisschen, um bei den Besten zu sein, aber das ist normal. Es sind immer noch drei Wochen bis zum Start der Tour und daher ist es auch wichtig, nicht zu früh in Topform zu sein. Meiner Meinung nach ist er genau dort, wo er sein soll. Zur heutigen Etappe kann ich sagen, dass Romain Bardet die Strecke von heute wohl ziemlich gut trainiert hatte und genau wusste, wo die Schwierigkeiten waren. Seine Leistung wird den anderen Rennfahrern für die Tour im Juli sicher Anhaltspunkte liefern. Wichtig heute war auch, dass wir die Abfahrt vom Col dAllos sehen konnten. Es ist wichtig, eine solche Abfahrt einmal bei Renngeschwindigkeit absolviert zu haben. Für mich ist es eine der gefährlichsten Abfahrten in Frankreich. Und ich weiss, wovon ich spreche, denn schliesslich habe ich mir hier schon das Schlüsselbein gebrochen. So gesehen war es für das Feld eine gute Möglichkeit, diese Strecke schon mal absolviert zu haben.