16 August 2015
IAM Cycling
Diese dritte Etappe war ohne Zweifel jene, wovor sich die Fahrer am meisten gefürchtet hatten. Der kurze aber satte Schlussanstieg war der Hauptgrund für ein stark verändertes Gesamtklassement nach der Etappe. Auf einer Etappe wie dieser, muss man ganz vorne präsent sein, wenn man in der Gesamtwertung noch ein Wörtchen mitreden möchte. Am besten gelang dies heute Ben Hermans (BMC). Er gewann die Etappe solo drei Sekunden vor Rein Taaramäe (Astana) und übernahm damit auch die Führung in der Gesamtwertung. Und während sich Hermans vorne als der stärkste bewiesen hatte, zeigte knapp dahinter Mathias Frank von IAM Cycling eine bemerkenswerte Leistung. Der achte der diesjährigen Tour de France erreichte das Etappenziel als Dritter und verbesserte sich damit beim Arctic Race of Norway auf den fünften Platz im Gesamtklassement. Ebenfalls ein gutes Ergebnis erzielte Marcel Wyss, der das Ziel in Malselv auf dem neunten Rang erreichte.
Mathias Frank brauchte Beruhigung. Nachdem er auf der ersten Etappe neun Sekunden auf den Etappensieger verlor, hatte der Schweizer Fahrer gehofft, dass er hier in Norwegen doch noch seine gute Form vom Juli wiederfinden würde. Und mit dem heutigen Podestplatz hat er dies sicher erreicht. Die Mannschaft hat heute einen tollen Job für mich gemacht. Allen voran Pirmin Lang, der von Anfang an der Spitze des Feldes für Tempo gesorgt hatte, erklärt Mathias Frank. Alle konzentrierten sich auf diesen letzten Anstieg. Leider fuhr ich nicht in der besten Position in diesen Anstieg hinein. Ich fühlte mich nicht absolut top und war ein wenig müde. Doch je länger es dauerte fühlte ich mich von Kilometer zu Kilometer besser und ich war in der Lage, mit den Besten mithalten zu können. Ich bin froh, dass ich das gute Gefühl wieder gefunden habe. Denn nach der Tour brauchte ich wirklich diese Pause. Ich konnte mich bei meinem Familienurlaub entspannen und nun habe ich wieder die Bestätigung über meine Form. Die letzte Etappe von morgen Sonntag wird ein weiterer harter Tag mit einem schwierigen Finale. In der Gesamtwertung ist noch alles möglich und ich werde noch etwas versuchen. Es ist noch nichts entschieden. Dieses Rennen hier war nicht mein Hauptsaisonziel und so kann ich sicher noch etwas riskieren morgen. Bei einigen Rennen ist es manchmal sicher besser, wenn man abwartet und sich schont. Doch hier werde ich etwas versuchen, die Initiative ergreifen und auf ein gutes Resultat hoffen.
Der Optimismus war auch bei Kjell Carlström, dem sportlichen Leiter von IAM Cycling, zu spüren. Dieser letzte Anstieg war kurz aber heftig, so Carlström. Mathias folgte Taaramäe, weil wir wussten, dass ihm das Terrain hier liegt und er ein gutes Resultat holen wird. Mathias hat dies ideal umgesetzt und eine starke Leistung gezeigt. Sein Sprung nach vorne in der Gesamtwertung ist ebenfalls gut. Es bleibt noch eine Etappe und es ist weiterhin alles möglich. Auf den vierten Platz fehlt nur eine Sekunde und es ist durchaus möglich, auf noch mehr zu hoffen.