Bayern Rundfahrt – Heinrich Haussler «Das ist eine grosse Erleichterung»

„Darauf habe ich gewartet!“ Marcello Albasini, neben Kjell Carlstom einer der beiden sportlichen Leiter an der Bayern-Rundfahrt, resümierte nach dem Etappensieg von Heinrich Haussler die Geschehnisse der ersten Etappe, die bei sehr misslichen Bedingungen (nass und kalt) ausgetragen werden musste.

Obwohl die Mannschaft eher aus Bergfahrern zusammengestellt wurde, gab IAM Cycling heute auf den letzten Kilometern den Ton an, leistete eine tolle Vorarbeit und überzeugte einmal mehr mit einem starken Zusammenhalt. Und im effektiven Schlusssprint war es dann Roger Kluge, der seinem australischen Teamkollegen den Weg zum Sieg freimachte und danach selber noch auf dem tollen 5. Rang die Etappe beendete.

Dieser Sieg ist eine wahre Erlösung für den australischen Puncher, der damit eine lange Durststrecke abschliessen konnte. Komplett in gelb gekleidet stand der strahlende Sieger trotz grauem Himmel nach der Siegerehrung Rede und Antwort.

„Das ist vielleicht ein Zeichen den Schicksals, denn mein letzter Sieg holte ich ziemlich genau vor einem Jahr, am 26. Mai. Und zwar ebenfalls hier bei der Bayern-Rundfahrt auf der letzten Etappe, die 2013 in Nürnberg endete. Es ist eine grosse Erleichterung, endlich wieder zu gewinnen, denn ich fing in letzter Zeit immer mehr an, mir Fragen zu stellen. Nach dem Beckenbruch, den ich mir im letzten Jahr an der Tour de Suisse zugezogen hatte, arbeitete ich sehr hart, um den Weg zurück wieder zu finden. Ich wollte noch vor dem Saisonende wieder bereit sein. Das schaffte ich allerdings nicht mehr und nach der Winterpause hatte ich irgendwie keinen guten Start.“

Nach den Frühjahrsklassikern, die nicht wie gewünscht verliefen, da er nach einer Grippe erneut zurückgeworfen wurde, machte Heinrich Haussler (30 Jahre) schliesslich ein Höhentraining im Engadin in den Schweizer Alpen, um seine Form und seine Gesundheit wieder aufzubauen. Für diesen Sieg, es ist der 15. in seiner Karriere, hat sich Haussler, der als starker Punchersprinter bekannt ist, täglich mental vorbereitet.

„Ich war sehr motiviert, denn ich habe sehr hart gearbeitet, um den Weg zu meiner Bestform zurück wieder zu finden. Das Wetter heute war sehr schlecht. Es war kalt, hatte viel Regen und wir mussten gegen einen starken Wind ankämpfen. Auf der letzten Schlussrunde merkte ich, dass die Chancen auf einen Sieg heute wirklich gut sein würden. So vermied ich Stürze, indem ich den grössten Gefahren aus dem Weg ging. Jeder meiner Teamkollegen gab sein Bestes und wir fanden eine super Ausgangslange fürs Finale. Auf dem letzten Kilometer war es dann Roger Kluge, der mich ganz nach vorne brachte und an perfekter Position ablieferte. So konnte ich mit meinem Sieg eine grossartige und perfekte Vorarbeit äusserst erfolgreich abschliessen.“