04 September 2015
IAM Cycling
Nach epischen Bergetappe am Mittwoch, war für das Fahrerfeld heute eher eine Überführungsetappe angesagt. Doch nach den 173 km zwischen Andorra und Lleida müssen sich die Fahrer vorerst noch etwas gedulden, bis es etwas erholsamer wird. Bei einem Durchschnitt von 43 km/h gelang es dennoch ein paar Jungs sich abzusetzen und diese hätten es am Ende auch beinahe bis ins Ziel geschafft. Nur 200 Meter vor der Ziellinie wurden die letzten beiden Ausreisser ein- und überholt und danach war es Danny Van Poppel (Trek Factory), der die Arme als Sieger in die Höhe strecken konnte. Der 22-jährige Niederländer feierte damit seinen ersten Sieg in diesem Jahr auf der WorldTour. Die weiteren Etappenplätze belegten Daryl Impey (Orica GreenEDGE) und Tosh Van Der Sande (Lotto Soudal). Bei IAM Cycling war es Vicente Reynes, der im finalen Massensprint mitmischte und sein Glück versuchte. Leider wurde der Spanier dann aber rund 500 Meter vor dem Ziel ungünstig eingeklemmt und erreichte danach nur den vierzehnten Etappenrang.
Eine der von Vicente Reynes ist es, sich gut zu erholen und anzupassen. Er ist stets da, um seine Teamkollegen zu unterstützen, wenn es aufwärts geht und kann dann selber wieder vorne mitfahren, wenn es zu einem Finale wie heute kommt. Und dies obwohl auch er gestern diese enorme Bergetappe absolvieren musste. Ehrlich gesagt hatte ich heute auf ein bessere Resultat gehofft. Ich wollte ganz vorne bei den Sprintern sein. Das Team und vor allem Sylvain Chavanel und Marcel Aregger arbeiteten sehr gut und platzierten mich ideal für den Sprint. Leider war ich dann aber auf den letzten 500 Metern plötzlich an der Bande eingeklemmt und das bremste meinen Sprint ab. In diesem Moment verlor ich ein paar Plätze und es war zu spät, dass ich alles wieder aufgeholt hätte. Daher bin ich dann doch einigermassen zufrieden mit dem endgültigen Resultat. Meine Form wird von Tag zu Tag besser. Ich spüre, wie meine Beine langsam das möchten, wie ich es gerne hätte.
Die guten Gefühle kommen langsam wieder. Vor allem nach einem harten Tag wie gestern. Das zeigte sich auf der heutigen nervösen 12. Etappe und man sah, dass nicht alle Fahrer das happige Etappenprogramm von gestern gleich gut verdaut hatten. Der sportliche Leiter Eddy Seigneur äusserte sich dazu etwas genauer. Die elfte Etappe hat in den Beinen der Fahrer ganz sicher ihre Spuren hinterlassen. Einige waren heute Donnerstag noch immer ziemlich müde. Vicente Reynes zeigte einen guten Sprint aber auch er hatte wohl noch etwas schwere Beine. Unsere anderen Fahrer, die sich nicht ins Getümmel des Schlusssprints begaben, erlebten einen nervösen Tag. Dennoch waren sie in der Lage nochmals etwas Kraft zu tanken und sich so gut es ging zu erholen. Wir werden sehen, was in den kommenden Tagen passieren wird.